Die Finanzkrise und ihre globalen Auswirkungen haben weltweit eine tiefe Vertrauenskrise hervorgerufen. Die Wissensvermittlung und die Informationsverarbeitung durchleben einen immensen Wandel, der sich auch in der Arbeit des Grafikdesigners niederschlägt. Komplexe Sachverhalte müssen zugänglich und begreifbar gemacht werden, was nur mehr über ihre Visualisierung möglich scheint. Dank Edward Snowden wissen wir inzwischen, dass Big Data auch eine Bedrohung für die Demokratie und die Souveränität von Staaten sowie für die individuelle Freiheit sein kann. Die Aufgabe eines Designers ist die fundierte Auseinandersetzung mit diesen vielschichtigen Informationen und deren Transformation. Wie aber gehen wir mit den komplexen Inhalten um und welches sind die Kriterien für eine zugängliche Infografik?

 

Nicolas Bourquin ist Kreativdirektor des von ihm gegründeten Designstudios »onlab« in Berlin. Die Agentur steht für innovative Konzepte im Bereich Editorial Design, Corporate Identities und Information Design. Neben der Entwicklung der Visual Identity der schweizer Industriestadt Tramelan zählen das Redesign der italienischen Architekturzeitschrift »Domus«, Konzeption und Design des deutschen Beitrags zur Architektur Biennale in Venedig 2008 und die Entwicklung der Visual Identity für Soundcloud zu den Projekten von onlab. Publikationen (Auswahl): »Data Flow 1 + Data Flow 2, Visualising Information in Graphic Design«, Gestalten Verlag, Berlin 2008/2010; »los, dos, tres logos«, Gestalten Verlag, Berlin 2002-2006;