In fünf Ausstellungskapitel kontextualisieren die Arbeiten von zwanzig internationalen Digitalkünstler*innen das Verhältnis von Gesellschaft und neuen Medien. Dabei versammelt die Onlineschau Kunst, die das Virtuelle als Medium beleuchtet und die Grenzen von Technologie ausreizt. Movens der Schau ist es, die kritische Betrachtung jener Macht zu befördern, die digitale Werkzeuge heute über uns zu haben scheinen: In Zeiten omnipräsenter sozialer Medien gewinnen Onlinetools und die dahinterstehenden Konzerne nie dagewesenen Einfluss. Gleichzeitig bietet das »Metaversum« auch Platz für unsere Stimmen und unsere Handlungen – im Besetzen dieses grenzenlos scheinenden Raumes können sie sich ergänzen, überschneiden und zu einem Netzwerk verbinden.

Die Ausstellung bietet demnach einen Ort, an dem virtuelle Kunst in ihrer natürlichen Umgebung erlebt werden kann. Gleichzeitig ist sie Vehikel, um die analoge Welt und die globale Gesellschaft away from keyboard (AFK) besser verstehen zu lernen.

Die virtuelle Ausstellung »Expanded Realities and Networked Voices. Envisioning the Ambiguity of Both Utopian and Dystopian Future« wurde kuratiert von Eva Fischer und Martina Menegon, designt und umgesetzt von Maximilian Prag, Grafik Marlene Kager.

Eva Fischer ist selbstständige Kuratorin, Kulturmanagerin und Dozentin im Bereich audiovisueller, immersiver Kunst und experimenteller Medien. Sie studierte Kunstgeschichte und Kulturmanagement in Graz, Utrecht (NL) und Wien. Seit 2006 ist sie als freie Kuratorin tätig. Seit 2021 leitet sie das neue Wiener Medienkunstfestival CIVA – Contemporary Immersive Virtual Art, das im ersten Jahr seines Bestehens zu 100% online und virtuell stattfindet. 2020 gründete sie gemeinsam mit einem Team von Künstler*innen, Designer*innen und Kulturmanager*innen die virtuelle Ausstellungsplattform „Area for Virtual Art“ (Eine Kooperation von sound:frame und Pausanio).

2007 initiierte sie das „sound:frame – Festival for Audiovisual Art”, das einmal jährlich Ausstellungen, Performanceformate und Diskursprogramme im Feld der audiovisuellen Kunst und Kultur verschränkte und 2016 sein 10jähriges Bestehen und gleichzeitig die letzte Ausgabe feierte. Von 2006 – 2016 war sie selbst als Visualistin aktiv.

Als Dozentin hält sie Gastvorträge an internationalen Universitäten, Fachhochschulen und Festivals. Seit 2020 unterrichtet sie im Fach „Immersionsstrategien“ an der FH Joanneum in Graz. Von 2014 bis 2020 unterrichtete sie im Fach „Experimentelle Medien“ an der Fachhochschule in St. Pölten, von 2011 – 2018 im Fach „Audiovisuelle Medien“ am IKM/ Institut für Kulturmanagement der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. 2016 lehrte sie im Fachbereich „Audio“ des Masterstudienganges „MultiMediaArt“ an der Fachhochschule Salzburg.

 

Eva Fischer. (c) Mathias-K. Heschl, Studio 1f