Mit dem Klavierwerk 4’33’’ (1952), für das sich John Cage auf die White Paintings von Robert Rauschenberg bezog, setzte eine neue Dimension des Pausierens in der Musik ein: vier Minuten und 33 Sekunden Stille. Mehr war seitens des Musizierenden nicht zu vernehmen. Eine radikale frühe Fluxusgeste, die der Musik des 20 Jahrhunderts, auch der Pop-Musik, eine neue Wendung gab. Das Arbeiten an Stille, mit Stille und um Stille herum wurde eines der zentralen Themen der Musik, je lärmender die industrielle und anschließend die mediale Welt erschien. Der Rückzug auf entschleunigte Musik (Ambient-Pop), auf konstant-repetitive Musik (Minimal Music, Drones) oder breakdurchsetzte Musik (Funk, Hip Hop, Trap) kennzeichnet musikalische Entwicklungen bis heute.Der auditiven Kontraktion, der Stille, steht das Aufglühen der Verausgabung gegenüber, wie es vielleicht Free Jazz, Northern Soul und Industrial am deutlichsten pointieren. Beiden Entwicklungen, diejenige der Stille wie diejenige der Verausgabung, soll ein DJ-Set gewidmet werden, welches die Thematik der Ausstellung aufgreift und musikalisch komplementiert.