Wenn wir Wege finden wollen, wie Design Leben unterstützt und nicht erschwert, sollten wir nicht für den Konsum, sondern fürs Leben gestalten. Dieser Ansatz folgt einem anderen, einem existenziellen Ziel: Es geht um die Gestaltung besserer Beziehungen. Nur wenn die Abhängigkeit alles Lebendigen von dem, was wir Design nennen, respektiert wird, können Menschen und die Umwelt, in der sie leben, rücksichtsvoll behandelt werden. So gesehen ist Design nicht begrenzt auf Oberflächenästhetik, Wachstum, Konsum, oder etwa auf bestimmte Bereiche wie Grafik Design, Produkt Design, Interaction Design, Architektur, … sondern Design umfasst vor allem die grundlegende Fähigkeit, unsere Umwelt wahrzunehmen und mitzugestalten, was wiederum die Beziehung zu unserer Umwelt voraussetzt und beeinflusst. Design hat demnach das Potenzial, Beziehungen zu beeinflussen und diese auch vielfältig zu vermitteln.
Markus Rathgebs Design für Leben besetzt inhaltlich und perspektivisch Positionen, die ungewöhnlich sind. Inhaltlich befindet sich der Text an der Schnittstelle – oder besser: Leerstelle – zwischen drei Disziplinen: Design, Ökonomie und Philosophie. Perspektivisch kommt eine Denkweise ins Spiel, die sich epistemisch und sprachlich auf diese drei Disziplinen bezieht und sie zu einer neuen, ergiebigen Denkposition führt. Ergiebig deswegen, weil, indem Disziplinen verbunden werden, innovative Gedankenkombinationen möglich sind, mithin ein disziplinäres Weiter- und Darüber-hinaus- Denken erfolgen kann. Ergiebig aber auch, weil Design für Leben in seiner Denkweise und ihrer sprachlichen Fassung insbesondere von der Auseinandersetzung mit philosophischen Texten profitiert, deren gedankliche Präzision, Tiefe und Energie sich im vorliegenden Text wiederfinden.
Impressum:
Limitierte und handgefertigte Erstauflage
Gestaltung & Illustration: Ena Johanna Rathgeb
Druck: Risofort, Hamburg