Mit der Digitalisierung scheint sich unsere Welt immer mehr zu entmaterialisieren. Es ist dennoch die Materialität der Dinge, die erst einen erfahrbaren Handlungsraum zulässt. Physische Schnittstellen dienen somit als Vermittler und Kommunikationsträger im Dialog zwischen Mensch und abstrakter Maschine. War die Rollenverteilung in der Vergangenheit noch klar – der Mensch handelt, die Maschine funktioniert – erleben wir immer mehr, dass wir mit den Dingen »mit-funktionieren« und diese mit uns »mit-handeln«. Diese hybriden Artefakte – zwischen analog und digital – entfliehen der digitalen Welt und werden zu Akteuren in einer physischen Umwelt. Erst dadurch, dass sich die Dinge uns entgegenstellen und wir uns an ihnen reiben, werden sie in unser Bewusstsein gerückt und lassen einen erfahrbaren Handlungsraum zu.
Andreas Muxel studierte Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Vorarlberg und Mediale Künste an der Kunsthochschule für Medien Köln. In seinen experimentellen Arbeiten beschäftigt er sich mit der Verschränkung von Code und Material und der Mensch-Maschine-Interaktion. Seine Werke an der Schnittstelle von Design, Kunst und Wissenschaft wurden bereits vielfach international ausgestellt und ausgezeichnet (u.a. Ars Electronica Festival Linz, FILE Festival São Paulo, TodaysArt Festival Brüssel, VIDA Award Madrid, Share Price Turin).
2015 Gründung des Design Studios »NEOANALOG« mit Schwerpunkt Entwicklung und Gestaltung hybrider Artefakte und Räume. Von 2013 bis 2017 war Andreas Muxel Professor für Interface Design an der Köln International School of Design der TH Köln. Seit dem Wintersemester 2017/2018 ist er Professor für Forschung und Lehre in »Physical Human-Machine Interfaces« an der Fakultät für Gestaltung Hochschule Augsburg.