Der Klassiker “Come Back, Africa” von Lionel Rogosin aus dem Jahr 1959 ist einer der mutigsten und relevantesten politischen Filme überhaupt. Nachdem Lionel Rogosin als Soldat im Zweiten Weltkrieg die Schrecken des Faschismus aus erster Hand miterlebt hatte, schwor er sich, ihn zu bekämpfen, wo und wann immer er ihn wieder auftauchen sah. Um zu zeigen, “was die Menschen nicht sehen wollen”, reiste Rogosin nach Südafrika und drehte heimlich den Film “Come Back, Africa”, der die Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten aufdeckte, unter denen Schwarze und Farbige während der Apartheid zu leiden hatten.
Bevor er mit der Produktion von “Come Back, Africa” begann, reiste Rogosin mehrere Monate durch Afrika, um sich an die Lebensweise in Südafrika zu gewöhnen und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie empfindlich die Apartheid-Regierung auf regierungsfeindliche “Verschwörungen” reagierte – wie eben auf den Film, den er drehen wollte.
Ein großer Teil von “Come Back, Africa” wurde in Sophiatown gedreht, einem Ghetto, das den Schwarzen vorbehalten war und ein pulsierendes Zentrum für Musik, Kunst, Literatur und Politik darstellte, das inzwischen legendär geworden ist. Zu den Bewohner*innen gehörten Desmond Tutu, Nelson Mandela, Pater Trevor Huddleston, Hugh Masekela und drei der Hauptakteure des Films – die Schriftsteller/Journalisten Bloke Modisane und Can Themba sowie die damals bereits gefeierte Sängerin Miriam Makeba. Doch schon während der Dreharbeiten wurde Sophiatown abgerissen und die Bewohner gewaltsam vertrieben. Kurz nach Ende der Dreharbeiten wurde Sophiatown geräumt, abgerissen und als reiner Weißen-Vorort namens Triumf wieder aufgebaut.

(Milestone Films)