Niederfrequenter Klang kann Körper berühren und eine schwingende Körpererfahrung auslösen. Für das Auge unsichtbar, aber vom Körper sofort wahrnehmbar, umgibt uns die klangliche Berührung wie eine Umarmung. Diese langen Schallwellen sind in der Lage, die Luft mit Druck zu füllen und sich dabei um den Körper zu legen. Unsere Haut spürt und unser Körper folgt dieser unikatären Klangmassage, die durch niederfrequente Schallwellen und Subwoofer ermöglicht wird: Die unsichtbare Berührung durch Klang.

In einem Vortrag mit anschließender Konzertperformance wird Stefanie Egedy uns in ihre Forschung und ihre Erfahrungen einführen, u.a. zu Themen wie Subbass als Klangmedium und als therapeutisches Medium, Kreativsein und Frau-Sein in einem männerdominierten Feld sowie die Forschungspartnerschaft mit Firmen, insbesondere mit d&b audiotechnik.

Stefanie Egedy erforscht Klang als Komponistin von konzeptionellen Stücken, Musik, Auftragsarbeiten und elektronischer Musik. Derzeit konzentriert sie sich auf die Erforschung von Möglichkeiten mit tieffrequenten Klängen auf Körper einzuwirken mittels Subwoofer. Egedys künstlerische Praxis reicht von Installationen bis hin zu Live-Performances als klangliche Aussagen – sie hat eine Reihe von Arbeiten mit dem Titel BODIES AND SUBWOOFERS (B.A.S.) geschaffen. Subbass, Bass, Infraschall, Subwoofer und deren Fähigkeit, sich in einem Raum präsent zu machen, sind die Grundlagen ihrer künstlerischen Praxis. Sie untersucht Möglichkeiten der Interaktion zwischen menschlichen/architektonischen Körpern und Schallwellen, unter Verwendung von Feldaufnahmen, analoger und digitaler Synthese. In dieser Hinsicht artikuliert Egedy die Überschneidung zwischen sonorer und musikalischer Sprache, um die klangliche Kommunikation zwischen Wesen zu untersuchen.

Darüber hinaus ist Egedy Mitbetreiberin des Labels COISAS QUE MATAM (THINGS THAT KILL), erforscht mit Camille Laurent die Beziehungen zwischen Licht und Klang und hat mit Chris Salter an dessen jüngster räumlicher Produktion gearbeitet; eine frühere akademische Untersuchung der politischen Auswirkungen sozialer und technologischer Beschleunigung während eines Bachelor-Studiums in öffentlicher Verwaltung und Philosophie fließt in die Arbeit ein.

 

Stefanie Egedy hat unter anderem mit dem CTM Festival (Berlin), den KW Institute for Contemporary Art (Berlin), dem Berghain (Berlin), dem Kunstfest (Weimar), The Fairest at Trauma Bar (Berlin), der Zentrale (Wien) und dem Patchlab Festival (Krakau) zusammengearbeitet. Sie hat ausgestellt im Museu de Arte Moderno (Buenos Aires), MIS – Museu da Imagem e do Som (São Paulo), Mamba Negra party (São Paulo) und Festival Novas Frequências (Rio de Janeiro) und ist Teil des von der Europäischen Kommission geförderten Künstlerprogramms SHAPE+ 2022-2023.