„Die Dokumentarfilmgeschichte ist wie die Spielfilmgeschichte von Männern dominiert … Dies gilt auch für ihre Geschichtsschreibung. Frauen haben immer unter widrigen Bedingungen Filme gemacht, wurden seltener beachtet …“  (Inga Selck, Filmwissenschaftlerin)

Die Künstlergruppe/ Produktionsfirma »Böller und Brot« realisierte als zwei-Frauen-Team (Sigrun Köhler / Wiltrud Baier) seit 2000 insgesamt sieben preisgekrönte Kino-Dokumentarfilme. Sie haben sich dabei erstaunlich oft mit älteren Herren beschäftigt: Ihr erster gemeinsamer Dokumentarfilm handelt von Sigruns 100 jährigem Großvater, der die Zeit und die Fliegen tot schlägt (HOW TIME FLIES, 2000), es folgte der Bankdirektor der letzten Bank ohne Computer (SCHOTTER WIE HEU, 2003),  ein schwäbischer Missionar, der nach dem Missionsdienst in Papua Neuguinea in die neuen Bundesländer entsandt wurde (DER GROSSE NAVIGATOR, 2007), ein Rockstar ohne Rente, der Schlagzeuger von Frank Zappa (WHERE’S THE BEER AND WHEN DO WE GET PAID? 2013), um endlich zu einer Frau, der Schriftstellerin Sibylle Berg (WER HAT ANGST VOR SIBYLLE BERG, 2015) zu gelangen.
Ein Werkstattgespräch mit Böller und Brot über dokumentarische Filmarbeit, Frauen und Humor.