Ugandakids

Bilder von traurigen und hungernden schwarzen Kindern – sie lösen bei ihren Betrachtern Mitleid und Schuldgefühle aus. Entwicklungshilfen bringen diese Bilder in Verbindung mit Slogans wie: „Nachhaltige Entwicklungshilfe“ und „Hilfe zur Selbsthilfe“. Intelligent gewählte Slogans, die es dem Betrachter ermöglichen sollen, schnell in das Leid einzugreifen. Der Betrachter wird zum Spender und hat dabei das Gefühl, etwas Durchdachtes und Gutes zu tun.

Als Designer lernt man früh, zielgruppenorientiert zu arbeiten. Aus dieser Sicht könnte man die Zielgruppe der Entwicklungshilfen als spenderseitig orientiert bezeichnen. Offen bleibt jedoch die Frage, wie es mit der vermeintlich eigentlichen Zielgruppe – den Notleidenden – aussieht? Klar ist, dass Entwicklungshilfen auf Spenden angewiesen sind. Ist es als solche Organisation jedoch überhaupt möglich, empfängerorientiert zu arbeiten? Und wenn ja, wie würde sich dies auf visuelle und rhetorische Gestaltung der Entwicklungshilfen auswirken?

Christian Lojdl, Physiotherapeut und Mitgründer eines Vereins zur Entwicklungshilfe, setzt sich schon seit einiger Zeit mit diesem Thema auseinander. Im Juli 2006 gründete er zusammen mit sechs Gleichgesinnten den Verein UgandaKids e.V.
Anhand von Berichten über Lojdls Erfahrungen mit Entwicklungshilfe und seine empfängerorientierte Herangehensweise bei UgandaKids e.V. geht es in eine Diskussion über den Zwiespalt der Zielgruppenorientierung.

 

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